Dank an ein Vorbild des Ehrenamts
Remagen. Wenn in Remagen von bürgerschaftlichem Engagement die Rede ist, fällt ein Name fast immer: Eduard „Edi“ Krahe. Seit Jahrzehnten prägt er das Leben der Stadt – ob bei Feuerwehr, Karneval oder Kultur. Jetzt wurde der 79-Jährige für sein außergewöhnliches Wirken offiziell geehrt. Bürgermeister Björn Ingendahl überreichte die Auszeichnung im Vereinsheim des SV Kripp.
„Edi Krahe ist ein Vorbild für gelebtes Ehrenamt und ein Beispiel dafür, wie eine einzelne Persönlichkeit das gesellschaftliche Leben einer ganzen Stadt bereichern kann“, sagte Ingendahl. Und tatsächlich: Krahes Engagement reicht weit über das Übliche hinaus.
Bereits 1964 trat er in die Feuerwehr Remagen ein. Er war Einheitsführer, Wehrleiter und später stellvertretender Kreisfeuerwehrinspekteur. Als Leiter der Technischen Einsatzleitung trug er Verantwortung in kritischen Momenten, stets ruhig, besonnen und verlässlich. Bis heute begleitet er die Remagener Wehr als Ehrenwehrleiter und Ehrenvorsitzender des Fördervereins.
Doch der Feuerwehrmann im Unruhestand ist weit mehr als das. Krahe gründete mit – und oft maßgeblich – das Friedensmuseum „Brücke von Remagen“, den Förderverein Maria-Stern-Krankenhaus, den Förderverein Apollinariskirche sowie die Bürgerstiftung Remagen. Mit der Weinbau-Gemeinschaft Remagen, die er 2011 initiierte, hat er dem heimischen Weinbau neuen Glanz verliehen.
Und dann ist da noch der Karneval – jenes fröhliche Kapitel, in dem Krahe mit Witz, Herz und rheinischer Lebensfreude Spuren hinterließ. Bei der KG „Narrenzunft“ Remagen war er lange aktiv, stets als jemand, der Lachen und Zusammenhalt stiftete.
An seiner Seite steht dabei immer seine Frau Doris Krahe, die ihn mit Tatkraft und Herzenswärme unterstützt – leise, aber wirkungsvoll. Ohne sie, da sind sich Weggefährten sicher, wäre manches Engagement kaum möglich gewesen.
Für seine Verdienste erhielt Edi Krahe bereits das Bundesverdienstkreuz am Bande und das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold. Doch die nunmehr städtische Ehrung ist für ihn besonders: „Weil sie von den Menschen kommt, mit denen ich lebe und arbeite“, sagte er gerührt.
Remagen dankt einem, der nicht fragt, was er bekommt – sondern was er geben kann.
Kommentar
Manche Menschen löschen Brände – andere entfachen Begeisterung.
Edi Krahe hat im Lauf der Jahrzehnte beides geschafft. Und das ganz ohne „Blaulicht-Ego“.
Der Mann, der für die Feuerwehr brennt, ohne dass es raucht, hat Remagen geprägt wie kaum ein anderer: als Wehrleiter, Vereinsgründer, Kulturstifter – und, wenn’s drauf ankommt, als Frohnatur im Karneval. Wer ihn kennt, weiß: Wenn Edi lacht, macht meist der ganze Saal mit.
Dabei ist er keiner, der das Rampenlicht sucht. Und doch hat er so viele Spuren hinterlassen, dass man in Remagen fast sagen könnte: „Wenn’s irgendwo läuft, war Edi schon da.“
An seiner Seite: seine Frau Doris, die ihm seit Jahrzehnten den Rücken stärkt – und, wie man munkelt, gelegentlich auch den „Feuerwehrhelm gerade rückt“, wenn’s wieder zu viel Engagement auf einmal ist.
Ehrenamt, so zeigen beide, ist keine Frage der Zeit, sondern der Haltung – mit Herz, Humor und einer Prise rheinischer Gelassenheit.
Oder, um es mit einem Augenzwinkern zu sagen:
„Ohne Edi wär’s in Remagen vielleicht ruhiger – aber sicher nicht schöner.
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