Ein starkes Zeichen für Erinnerung und Zusammenhalt
Insul. Vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal hat der nunmehr dritte Gedenkmarsch erneut ein eindrucksvolles Zeichen für Erinnerung, Solidarität und Hilfsbereitschaft gesetzt. Rund 123 Menschen aus ganz Deutschland kamen am Samstag in Insul zusammen, um gemeinsam zu marschieren – nicht nur in Gedenken an die 135 Todesopfer der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021, sondern auch, um den Wiederaufbau weiter aktiv zu unterstützen.
Die Initiative geht zurück auf Sandra Schmidt, die bereits 2022 mit ihrem „Marsch ins AHRtal“ Aufmerksamkeit erregte. Damals legte sie allein 135 Kilometer von Bingen nach Altenahr zurück, um Spenden für einen lokalen Tennisverein zu sammeln. Auch in diesem Jahr zeigte sie mit ihrem Team unermüdlichen Einsatz – und wurde erneut belohnt.
Gedenken mit Herz und Haltung
Der 15 Kilometer lange Rundweg begann am Sportplatz in Insul und führte die Teilnehmenden vorbei an markanten Punkten der Flutregion: über die Steilwand mit Blick auf Schuld, entlang einer alten Eisenbahnbrücke in Dümpelfeld bis zurück zum Startpunkt. Dabei standen nicht sportliche Leistung, sondern Gemeinschaft und Verbundenheit im Vordergrund.
Viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren selbst im Juli 2021 als Helferinnen und Helfer im Einsatz – darunter Soldatinnen, Reservisten, Mitglieder von Feuerwehr und THW sowie zivile Unterstützer. Gemeinsam machten sie deutlich: Die Ahrtal-Katastrophe darf nicht in Vergessenheit geraten.
Spenden für die Jugend – Hoffnung für die Zukunft
In diesem Jahr gingen die Erlöse an die Jugendfeuerwehren aus Schuld/Ahr, Reifferscheid und Dümpelfeld. Bei der feierlichen Übergabe überreichte Sandra Schmidt persönlich 1.956 Euro – zwei spontane Großspender rundeten die Summe direkt auf 2.000 Euro auf. Eine Geste, die den Geist des Tages perfekt zusammenfasste.
Anja Cläsgens, Vertreterin des Jugendbetreuerteams, schilderte eindrücklich die Bedeutung der Nachwuchsarbeit in den Feuerwehren – eine Investition in die Zukunft und in die Resilienz der Region.
Gemeinsamer Einsatz – Starker Rückhalt
Unterstützung kam auch in diesem Jahr aus vielen Richtungen: Die örtliche Feuerwehr kümmerte sich um Verpflegung mit Würstchen und kühlen Getränken, der Verein Combat Veteran e.V. stellte sowohl die Anmeldeplattform als auch eine Versorgungsstation entlang der Strecke.
Bürgermeister Herr Neiß richtete vor Ort ein Grußwort an die Anwesenden. Er würdigte das Engagement der Organisatoren und hob hervor, wie sehr der Gedenkmarsch das Gemeinschaftsgefühl in der Region stärke: „Was hier passiert, ist gelebte Solidarität.“
Ein Marsch gegen das Vergessen
Am Ende des Tages hielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht nur eine Urkunde in der Hand – viele von ihnen trugen auch ein Patch bei sich, das sie gegen eine Spende ab 10 Euro erworben hatten: ein sichtbares Zeichen ihrer Unterstützung.
Der Gedenkmarsch durchs Ahrtal ist längst mehr als nur ein Erinnerungsprojekt. Er ist ein lebendiges Symbol für Menschlichkeit, Tatkraft und die Kraft der Gemeinschaft.