Ortsbürgermeisterin: „Es wurde Druck ausgeübt“
In den letzten Tagen ist es bekannt geworden: die Burgapotheke verlässt ihren vorübergehenden Standort auf der Kalenborner Höhe. Nach Info der Kalenborner Ortsbürgermeisterin Annette Winnen, jedoch nicht freiwillig: „Soweit ich informiert bin, haben offizielle Stellen die Burgapotheke gedrängt, den Standort an der Kalenborner Höhe zu schließen.“
Hintergrund: Die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 hatte die Burgapotheke in Altenahr völlig zerstört. Wenige Wochen nach dem Hochwasser hatte sie neue Räumlichkeiten in Kalenborn beziehen können. Zunächst in einem mobilen Raum des DRK, anschließend in einer Containeranlage auf der Kalenborner Höhe. Zur Verfügung gestellt hatten diese Anlage „action medeor“ und „Apotheker ohne Grenzen“. Annette Winnen war als Ortsbürgermeisterin seinerzeit maßgeblich daran beteiligt, dass eine schnelle Lösung für die pharmazeutische Versorgung der Region gefunden werden konnte.
„Dass die Burgapotheke von Inge Göttling und auch die Arztpraxis von Dr. Stefanie Nacke die Containeranlage nutzen konnten, war sehr wichtig für die medizinische und pharmazeutische der Menschen in der Region, und zwar durch ihre gewohnten Ansprechpartnerinnen“, sagt Annette Winnen. „Ich sehe nicht, dass sich diese Versorgungsproblematik in der Region irgendwie aufgelöst oder entschärft hätte.“
Dennoch musste die Burgapotheke ihren inzwischen etablierten Standort in Kalenborn nun räumen. „Nach den mir vorliegenden Informationen erfolgt dieser Rückzug nicht freiwillig. Die Behörden hätten die Eröffnung einer Apotheke in Ahrbrück zum Anlass genommen, der Burgapotheke in Kalenborn die Daumenschrauben anzulegen. „Da wurde Druck ausgeübt, den Standort zu schließen“, sagt Winnen. „Die Gründe der Schließung sind mir schleierhaft“, so die Ortsbürgermeisterin. „Sollte es daran liegen, dass sie Behörden meinen, im Ahrtal hätte sich die medizinische und pharmazeutische Versorgungslage entspannt, so kann ich nur sagen: Dies ist eine krasse Fehleinschätzung“, so Winnen.
Was die Ortsbürgermeisterin besonders ärgert: „Die Burgapotheke wäre ihrer Verantwortung für die pharmazeutische Versorgung der Menschen am Standort Kalenborn gerne nachgekommen. Die Behörden kommen ihrer Verantwortung offenbar nicht nach, sondern hindern sogar andere daran, sich für die Menschen hier einzusetzen. Für mich ein untragbarer Zustand.“