Ahrtor-Friedhof nach der Flut neu eröffnet
Bad Neuenahr-Ahrweiler. Vier Jahre nach der verheerenden Flutkatastrophe kehrt an einem besonderen Ort Ruhe zurück: Der Ahrtor-Friedhof in Ahrweiler wurde am 31. Oktober feierlich wiedereröffnet. Was einst von Wassermassen zerstört wurde, erstrahlt heute als Symbol des Neubeginns.
Bürgermeister Guido Orthen, der Erste Beigeordnete Peter Diewald und Hermann-Josef Pelgrim von der städtischen Aufbaugesellschaft, dem Auftraggeber des Bauprojektes, begrüßten zahlreiche Gäste. Auch Innenminister Michael Ebling und Landtagsabgeordnete Susanne Müller nahmen teil, ebenso Vertreterinnen und Vertreter der Bundeswehr, die nach der Flut tatkräftig mit angepackt hatten.
„Ohne Ihre selbstlose Unterstützung wäre all das nicht möglich gewesen“, betonte Bürgermeister Orthen. „Sie alle haben dazu beigetragen, dass der Ahrtor-Friedhof wieder ein würdevoller Ort des Erinnerns ist.“
Musikalisch begleitet vom Ahrquartett, entstand eine Atmosphäre, die gleichermaßen still und festlich war – getragen von Gesang, Fürbitten und Begegnungen.
Ein Ensemble aus Licht, Stein und Hoffnung
Die neugestaltete Anlage beeindruckt durch ihre harmonische Architektur: Aussegnungshalle, denkmalgeschützte Kapelle und Betriebshof bilden ein Ensemble, das Tradition und Moderne verbindet.
Die Architekten Mertens Koll aus Ahrweiler schufen mit klaren Linien und warmen Materialien einen Ort, der „Trauer mit Hoffnung und Abschied mit Neuanfang“ verbindet.
Die in Beigetönen gehaltene Aussegnungshalle öffnet sich über große Fensterflächen zum Licht – Symbol für den Übergang vom Irdischen zum Himmlischen. Ein Boden aus heimischer Grauwacke schafft Erdverbundenheit und Kontinuität.

Auch der neue Betriebshof zeigt: Funktionalität kann sich mit Zurückhaltung und Respekt vor der Umgebung verbinden.

Die sanierte alte Kapelle, schlicht und würdevoll, bleibt das Herzstück – ein Raum der Stille, Erinnerung und Spiritualität.
Gemeinsam stark: Heimisches Handwerk mit Herz und Hand
Der Wiederaufbau des Ahrtor-Friedhofs ist ein Lehrstück für regionale Zusammenarbeit. Stadt, Architekten, heimische Handwerksbetriebe und Kirche zogen an einem Strang. Kurze Wege, klare Kommunikation und Vertrauen machten das Großprojekt möglich.
Architekt Hans-Jürgen Mertens hebt hervor: „Die enge Abstimmung und der persönliche Austausch aller Beteiligten haben die Qualität und Präzision dieses Projekts erst möglich gemacht.“
Für den Landschaftsbauer Michael Wershofen von der gleichnamigen Firma aus Ahrweiler war das Projekt eine Herzensangelegenheit: „Wir wollten der Ahrweiler Bevölkerung ihren Ort des Gedenkens zurückgeben. Dieses Projekt wird man später stolz seinen Kindern zeigen können.“
Heute ist der Ahrtor-Friedhof wieder das, was er immer war: ein Ort des Gedenkens und der Hoffnung.
