Ahrweiler. Vier Jahre nach der Flutkatastrophe 2021 zieht der Kreis Ahrweiler eine entscheidende Konsequenz: Der Kreistag hat einstimmig den Beitritt zum neu gegründeten Gewässerzweckverband Landkreis Ahrweiler beschlossen. Damit wird ein zentraler Baustein für den zukünftigen Hochwasserschutz gelegt: überörtlich, koordiniert und finanziell tragfähig.

„Das ist ein historischer Schritt“, sagte Landrätin Cornelia Weigand in der Sitzung. „Nur gemeinsam können wir die Lehren aus der Flut ziehen und echten Schutz schaffen.“ Der neue Verband soll künftig nicht nur große Rückhaltebecken im Einzugsgebiet der Ahr umsetzen, sondern auch kleinere Schutzmaßnahmen in den Gemeinden gezielt koordinieren.
Bereits 2023 hatten Kreis und Kommunen den Grundsatzbeschluss gefasst, die Gründung vorzubereiten. Jetzt ist der Weg frei: Mit der Zustimmung aller acht kreisangehörigen Städte und Gemeinden – und der Genehmigung der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion – kann der Verband Anfang 2026 offiziell seine Arbeit aufnehmen.

Ziel ist es, Hochwasserschutz und Gewässerunterhaltung gemeinsam zu denken und zu handeln. Der Verband soll Fördermittel effizient bündeln und Projekte vor Ort schneller umsetzen. „Wir treten künftig mit einer Stimme gegenüber Land und Bund auf“, betonte Weigand. „Das stärkt unsere Position und gibt den Menschen im Ahrtal Sicherheit, dass wir aus der Katastrophe gelernt haben.“
Hinter der nüchternen Verwaltungsentscheidung steckt ein Signal: Nach Jahren des Wiederaufbaus und Planens entsteht jetzt eine gemeinsame Struktur, die schützt, bevor es wieder zu spät ist.
